Zwergensumpf

Here is the curriculum for the Zwergensumpf. As with everything in der Natur, some of these activities depend on the weather. Have fun!

Station 1: Baume erleben mit dem Geruchs- und Tastsinn

Partneraktivitaet: Verbinde deinem Partner die Augen. Fuehre ihn behutsam zu zwei oder brei Baeumen in dem vorgesehen Bereich. Fuehre die Partnerin, die ihre Arme ausstreckt, bis an den Baum. Lass sie in Ruhe den Baurn sorgfaeltig mit den Haenden und der Nase erforschen und kennenlernen. (Grosse, Dicke, Rindenstruktur, Aste, Wurzeln, Bodenbeschaffenheit, Nachbarbaeume!) Wenn sle glaubt den 8aum gut genug erforscht zu haben, urn ihn spater wiedererkennen zu kOnnen, dann fiihre sie behutsam zum nachsten. Anschliessend, fUhre sie aber Umwege zuruck zum Ausgangspunkt. Entferne ihr die Augenbinde und ermutige sie ihre drei Baeume wiederzufinden und dir zu zeigen. Anschliessend Rollenwechseln, nun darfst auch du die Baume erforschen. Ein anderes Spiel "Oh Reh, pass auf" laesst sich auch gut hier spielen. Hierbei lemen die Teilnehmer mehr ueber das Raubtier·Beute Verhaltnis.

Station 2: Sukzession von Feuchtgebieten---Verlandung

Kannst du dieses Feuchtgebiet mit deinen eigenen Worten beschreiben? Welche Pflanzen (oder Vegetationstypen: Baum, Strauch, Schilf und Roehricht, Seggen und Graeser) dominieren das Feuchtgebiet? Wo befinden sich welche Pflanzen? Kannst du bestimmte Vegetationsmuster erkennen? Gibt es eine Verbindung zwischen Wassertiefe und Vegetationsmuster? Kannst du dir vorstellen, wie dieser Sumpf vor 50, 100, 1000 oder 10000 Jahren ausgesehen hat? War es vielleicht einmal ein Teich gewesen? Was ist hier passiert? Kannst du auch in die Zukunft blicken und dir vorstellen, wie dieses Feuchtgebiet in 50, 100 oder 1000 Jahren aussehen wird?

Station 3: Nadelbaeume kennenlernen

Auf dem Weg zur dritten Station, sammIe Nadeln und Zapfen von drei verschiedenen Nadelbaumarten. Legt aile gesammelten Dinge auf ein grosses weisses Tuch. Koennt ihr die Nadeln und Zapfen kategorisieren, d.h. sie miteinander vergleichen und in Gruppen mit ahnllchen Merkmallen aufteilen? Koennt ihr die typischen Merkmale eurer gewahlten Gruppierungen mit euren Worten (Adjektlven) beschreiben? Kannst du uns die Nadelbaeume zeigen zu denen die jeweiligen Nadeln und Zapfen gehoeren? .Wie unterscheidet sich die Rinde der verschiedenen Coniferen? Weisst du, wie diese Baeume auf English oder Deutsch heissen? Die beiden Kiefemarten sind vom Feuer abhaengig. Sie pflanzen sich nur dort gut fort, wo es gelegentlich ein Feuer gibt, was dazu fuehrt, dass die Zapfen sich oeffnen und die Samen frei werden. Das heisse Feuer verbrennt die meisten Pflanzen (Konkurrenten) und bereitet ein ideales Saatbeet fuer die Kiefemsamen.

4) Kataslropbale Einfluesse-"Windbruch"

Was siehst du hier? Was ist hier passiert? Warum ist der Baum umgefallen? War der Baum krank oder gesund, als er umfiel? Welche Hinweise gibt es? Wie lange ist es her, dass der Baum umfiel? Gibt es Hinweise? Gibt es noch andere Baeume, die auch umgefallen sind? Was bedeutet das? Wird es in 50/ I00 Jahren noch Hinweise auf dieses Ereignis (Windsturm) geben? In welche drei Hauptteile laesst sich jeder Baum gliedem? Welche wichtigen Funktionen ueber diese Hauptteile aus? Wie sieht eine typische Wurzel aus? Wie unterscheidet sie sich von der Wurzel dieses im Sumpf lebenden Baumes? Warum? Was braucht jeder Baurn (Pflanze) zurn oberleben? Die Wurzel dieses Baumes ist eine Anpasssung an seine Umwelt und erlaubt ihm auch im nassen Sumpf Sauerstotf aufzunehmen.

5) Artenvielfalt des Eschensumpfes

Schau dich genau um hier im Eschensumpf! Was ist hier anders im Vergleich zurn Feuchtgebiet, das du bei der 2. Station kennengelemt hast? Welches sind die dominanten Pflanzen in diesem Feuchtgebiet? Welche Pflanzen beeinflussen durch ihre Wuchsform und Groesse (Habit) alle anderen Pflanzen in dieser Lebensgemeinschaft? Erinnerst du dich noch an die anderen Pflanzengesellschaften, die du bisher entlang des Naturlehrpfades durchwandert bist? Wo glaubst du findet man eine groessere Anzahl von unterschiedlichen Pflanzen (Lebewesen)? Im Eschensumpf, im Kiefernwald, Mischwald, oder im Schilfweiher? Machen wir ein kleines Experiment, um die richtige Antwort herauszufinden. Breite ein 4-01 langes Seil (an den Enden zusammengeknotet) irgendwo auf dem Boden im Eschensumpf aus. Mache eine Liste und zaehle wie viele unterschiedhche Pflanzen in deinem Untersuchungsfeld (innerhalb des ausgelegten Seils) vorkommen. Du musst nicht wissen. wie die Pflanzen heissen. Mache das gleiche in einer anderen Pflanzengesellschaft. Der Eschensumpf hat eine grossere Artenvielfalt als viele andere Pflanzengesellschaften. Man findet hier sowohl typische Feuchtgebietspflanzen als auch Pflanzen, die normalerweise an Land vorkommen. Hast du eine Ahnung warum?

6) Ein Loch in der Baumkronenschicht.

Was ist hier passiert? Warurn ist es hier so sonnig - eine Lichtung? Wie ist sie entstanden? Schau dich genau um! Abholzung, Windbruch oder Feuer? Suche nach Hinweisen wie Baumstuempfe, verkohlte Baurnreste, umgestuerzte Baeume. Wie unterscheidet sich die Vegetation der Lichtung von der des umgebenden Waldes? Siehst du du vielen jungen Baeumchen und Straucher in der Lichtung? Was wird aus ihnen werden? Wie wird die Lichtung in 15/30/100 Jahren aussehen? Ohne katastrophale Einfluesse menschlicher oder naturlicher Art, die Umwandlung und Veranderung des Waldes, auch Sukzession genannt, verlauft nach systematischen, vorhersehbaren Mustern.

7) Leben und Okologie der Bieber

Warum gibt es hier in Ufernaehe einen so grossen Haufen? Woraus besteht der Haufen? Wer hat das gebaut? Richtig, die vielen angefressenen und gefaellten Eschen deuten auf Bieber hin. Warum bauen die Bieber ueberhaupt einen Bau oder Burg? Wie kann man erkennen, ob die Burg zur Zeit bewohnt ist? Da Bieber im Wasser zuhause sind, k6nnte man meinen, dass sic vielleicht Kiemen \v1e die Fische hahen oder? Wic almen sic? Was machen die Bieber im Winter---einen Winterschlaf? Bieber haben monogame Partnerschaften mit eioer jahrlichen

Brul von ein odeT mehrcren Nachkommen. Zweijahrige Nachkommen werden rausgeschmissen, muessen ein ncues Terrirorium finden und sich cine neue Burg bauen. Die Bieberburg schOtzt die Bieber vor Raubtieren, wie WOlfe und Coyoten. Bieber halten keinen Winterschlafund halten sich wahrend des Winters vorwiegend im "Wohnzimmer" ihrer Burg auf. Wahrend dieser Zeit emahren sie sich ausschliesslich von ihren Vorraten an Asten und Zweigen, die sie im Herbst gesammelt und urn die Burg herum in den Schlamm gesteckt haben. Bleiben die Bieber ihr ganzes Leben lang in derselben Burg? Warum gibt es in Deutschland fast keine Bieber mehr und warum mOgen manche Leute die Bieber nicht? Was passiert mit der Landschaft entlang eines kleinen Flusses oder Baches, wcnn die Bieber Einzug hahen? Glaubst du, dass die Ver!inderungen durch die Bieber positiv und wichtig sind flir die Okologische Gesundheit des Okosystems?

8) Wiederverwendung von Naehrstoffen

Siehst du auch, was ich hier sehe? Zerfall und Verrotten von altern Holznichts besonderes oder vielleicht doch? Spielt verrottendes Altholz eine wichtige Bedeutung im Naturkreislauf? Was bleibt am Ende des Zerfalls noch obrig? Richtig, nachdem das Altholz langsam, aber unaufhOrlich Ober viele Jahre hin zersetzt worden ist, bleiben nur noch Mineralien und N!ihrstotTe ubrig. Und wem kommt das zugute? Na,·all den Pflanzen und Lebewesen naturlich, die in der naheren Umgebung wachsen. Recycling oder Wiederverwendung von N!ihrstofTen nennt man das. Grosse organische Stoffe(Starke, Zellulose und andere Kohlenstoffverbindungen) werden in ihre Bestandteile zerlegt und sofort wieder von anderen Pflanzen als N!ihrstoffe aufgenommen. Nichts wird verschwendet - ein geschlossener Kreislaufl Wer aber zerlegt das Altholz? Ein einziges, magisches Lebewesen oder vielleicht eine ganze Reihe Organismen, die sich untereinander erganzen? Schau dir das Altholz genau an, vielleicht kannst du einige der Zersetzer(Destruenten) entdecken. Zu den Destruenten geh6ren Pilze, Kafer, Ameisen, andere Insekten und Bakterien. Altholz dient auch als Unterschlupf fOr Amphibien (Salamander), Nagetiere wie Mause und Spitzmause, lnsekten, Spinnen, Stacheltiere, und Streifentierchen. Raubtiere wie Fuchs, Coyote, GOrteltier, litis, Mader, Schlange, und V6gel suchen in Altholz nach einer k6stlichen Mahlzeit. Untersuche das verwesende Altholz und die n!Lhere Umgebung genauer und notiere dir, wieviele und welche Lebewesen dort wachsen, sich aufhalten oder es besuchen. Vergleiche deine Daten mit einer Untersuchung im Waldsee Stadt park, de, sehr aufgertlurnt ist und wo man kaum Altholz findet. Wo findet man mehr Lebewesen und ist die Artenvielfalt grosser?

9) Warum sind deon hier die Baume umgefallcn?

Wer ist denn hier so aktiv gewesen? Hat der Wind die B~ume umgeblasen? Gibt es Hinweise daflir, was hier passiert ist? Wann wurden die Baume geflUIt? In diesem Jahr, letzteo Jahr oder vielleicht schon vor ein paar Jahren? Welche Art von Baume sind das? Pappeln, Eschen, Eichen, Ahorn? Schau dir die Schnittfltl.che genauestens an. Kannst du etwas erkennen - etwa die Spuren von Schneideztl.hnen? Richtig, die Bieber haben diese Bfiume vor zwei Jahren angeknappert und gefall!. Warum haben sie Btl.ume ausgewfihlt, die so weit vomUfer entfemt sind? Die Lieblingsspeise der Bieber sind Pappeln und Weiden, weil die Rinde voller Protein und leicht verdaulich is!. lm Sommer emahren sich die Pflanzenfresser vorwiegend von Pflanzen wie Rohrkolben. Seerosen, Teichrose und "Pickerelweed". 1m Herbst beginnen sie dano Bfiume zu fullen und Aste als Vorrat urn ihre Burg herurn in den Schlamm zu stecken.

10) Kala.lropba)e EinflUssen Phiinomen der Mehrstiimmigkeit bei Laubbliumeou

Was flilit dir auf an diesem(.n) BaumJ Bumen? 1st das ein Saum oder sind das lwei B~ume? Wie kannst du dieses Problem IOsen? Was sind die drei Hauptteile, aus dene" ein Baum esteht? Richtig, Baumkrone, Stamm und .... ! So, was haben wir dann vor uns, einen Saum mit lwei Stammen oder lwei Saume? Schau dich urn! Kannst du noch andere Exemplare mit dem gleichen Phanomen in der nAheren Umgebung linden? Sei welcher Art von Baumen findest du diese Mehrstammigkeit? Nadelb~umen oder LaubbAumen? Eichen, Eschen, Ahom, Pappeln oder Sirken? Die Mehrstlimmigkeit bei Laubbaumen ist deren Oberlebensstrategie nach einer katastrophale Beeintrachtigung oder Beschadigung. Was kOnnte hier passiert sein? M6gIiche Ereignisse sind Feuer, Wind, Insektenbefall, Abholzung. Wann passierte die Katastrophe? Eine genauere Untersuchung der Stamme birgt die Antwort. Mit einem Massband kannst du den Umfang der Stamme in SrusthOhe messen und dann deren Durchmesser bestimmen. Vorausgesetzt, dass ein Laubbaul1l etwa I Fuss (Durchmesser) in 25·35 Jahren wachst, wie alt sind die Stl1mme jetzt? Vor 30-40 Jahren wurden hier mehre Baume abgeholzt, worauf die LaubbAume(hier Birken) viele neue Sprossen aus der SchnittflAche aussandten. Da die Wurzeln dieser Baume noch voll funktionsfahig sind, konnen die neuen Sprosse der LaubbAume schnell wachsen.Zwei der Sprossen entwickelten sich IU den Stammen die wir hier vor uns sehen. MehrsUtmmigkeit ist eine wichtige Oberlebenstrategie der Laubbaume nach katastrophalen Ereignissen. Die Forstwirtschaft nutzt dieses Regenerationsvenn6gen der Baume in gezielten Abholzungsverfahren. Zum Abschluss noch ein letztes Ratsel: Wie gross(Durchmesser) war der Birkenbaum als er abgeholzt wurde? Wenn du einen imagin~ren Kreis dUTCh die Mine aller Sta.mme eines Baumes ziehst, kannst du den ungefahren Durchmesser des urspriinglichen Baumes errechnen.