DDR Spiel (KTs)

(Stationsspiel)

Jeweils 2-3 Familien werden in einer Gruppe zusammengefaßt, die von 1-2 Betreuern begleitet wird. Jede Gruppe besucht Station A, B, und C, jeweils für etwa eine halbe Stunde. Mit dem Läuten der Glocke wird gewechselt. Das Spiel beginnt um 20.30 Uhr, die letzte Station endet gegen 22 Uhr. Dann treffen sich alle im Gasthof. Die letzte Dreiviertelstunde verbringen dort alle gemeinsam, einschließlich der LKTs, die Lust zum Mitmachen haben.

Station A:

Basteln, Worpswede, „Vorbereitung auf den Internationalen Kindertag und den Lehrertag“.

In der DDR wird am 1. Juni jährlich der Internationale Kindertag gefeiert. Das ist für alle Kinder ein ganz besonderer Tag. In den Kinderkrippen, Kindergärten und Schulen, sowie in Sport-, Kunst- und anderen Veranstaltungen, die die Kinder nach der Schule besuchen, wird geschmückt, werden Spiele gespielt, Ausflüge gemacht und andere lustige Sachen; Preise gewonnen, getanzt und was Kinder noch gerne machen: Viele Kinder bekommen dort – und auch zu Hause von den Eltern – oft ein kleines Geschenk zum Kindertag.

Viele Eltern helfen beim Ausgestalten des Tages. Doch gerade auch viele ältere Schüler oder Studenten, die „Patenschaften“ über jüngere Schulklassen haben oder Freizeitgruppen kleinerer Kinder leiten, etc., sind beteiligt.

Diese Idee des Kümmerns der Älteren für und um die Jüngeren soll an unserer Station nachvollzogen werden. Ebenso aber auch der internationale Aspekt, der mit dem Kindertag verbunden ist – die Freundschaft zu den Kindern anderer Völker zu entwickeln und Solidarität mit ihnen zu üben. So feiern viele bei uns diesen Tag mit Kindern anderer Länder, singen ihre Lieder, etc. Der Gedanke der Solidarität und der damit verbundenen Beschäftigung mit dem Leben der Kinder in anderen Ländern ist auch außerhalb des Kindertages weit verbreitet. So haben z.B. viele Kinder ihr Lieblingsspielzeug für Kinder in Naturkatastrophengebieten gespendet oder Bleistifte, Hefte, Kleidung und Spielzeug nach Nikaragua geschickt. Die älteren Schüler sammeln z. B. Altstoffe oder machen einen Arbeitseinsatz und spenden das erarbeitete Geld oder davon gekaufte Waren für die Solidarität.

In abgewandelter Form werden wir das in Waldsee nachvollziehen und aus Holz und mit Farben gestaltet ein Dominospiel und eine Spielstadt für ein „day care center“ in den USA herstellen. Ein anderer Teil der Gruppe bastelt Friedenstauben, auf die ein Brief oder ähnliches an Schüler einer Schule in der DDR geschickt werden. Die Friedenstauben werden aufgefädelt und am Internationalen Tag in Waldsee aufgehangen.

Ein dritter Teil der Gruppe tut an der Bastelstation in Worpswede etwas in Vorbereitung auf den Lehrertag, der jährlich am 12. Juni in der DDR gefeiert wird. An diesem Tag feiern die Lehrer mit ihren Kollegen an der Schule nach dem Unterricht (der offiziell überall dann verkürzt ist!). Viele Lehrer erhalten Auszeichnungen – Prämien o.a. an der Schule, oder Medaillen, Urkunden verbunden mit Geschenken und Prämien auf Stadt- und Landesebene. Verbunden damit sind oft Gehaltssteigerungen.

Ein typisches Bild am 12. Juni: Die Kinder, egal welchen Alters, kommen mit Blumensträußen oder kleinen Geschenken in die Schule, um ihren Lehrern zum Lehrertag zu gratulieren. Da das meist für den Klassenlehrer, ansonsten aber nach eigenem Ermessen und so oft für die Lieblingslehrer ist, gehen die besten Lehrer oft vollbepackt nach Hause. Dieser Brauch wird von vielen Eltern sehr unterstützt und gefördert. Er betrifft jedoch nicht nur Lehrer an den Schulen, sondern alle Erzieher im Volksbildungswesen, also z.B. auch die Erzieherinnen in den Kindergärten.

Sich bei den Lehrern zu bedanken – das ist der Gedanke, der dahinter steht und dem auch wir hier folgen wollen.

Ein weiterer Teil der Gruppe wird ein Geschenk (in Form einer kleinen „Abschiedszeitung“ o.a. für die Betreuer und Leiter des diesjährigen Waldseeprogramms zu schenken.

Station B:

Fußballplatz, Lustige Sportspiele, „Sport in der DDR“.

Wir tun das, was für viele Menschen in der DDR einen nicht unbedeutenden Teil ihrer Freizeitaktivität ausmacht: Ob in Kindergärten oder Schulen (oder sogar schon in der Krippe), während der Berufsausbildung oder des Studiums, in der Freizeit, im Rentenalter: SPORT. Dabei geht es hier nicht darum, „Katharina Witts“ hervorzubringen, wie es z.B. durch die Spartakiadebewegung, die auf Schuleben anfängt und im DDR-Maßstab ihren Höhepunkt findet, oder durch die Sportschulen geschieht. Wir legen auch kein Sportabzeichen ab, was alle Schüler im Sportunterricht und in der Sportgruppe und auch Erwachsene tun. (Die echten Sportabzeichen und Spartakiademedaillen sind in Paketen unterwegs – und langsamer als jeder Sportler, also immer noch nicht in Waldsee angekommen...).

Wir machen Freizeitsport, wie er z.B. in der Bewegung „Dein Herz dem Sport“, „Eile mit Meile“, in dem im Fernsehen aufgezeichneten Schülerwettkampf „Mach mit, mach’s nach, mach’s besser“ oder beim individuellen Sporttreiben ausgeübt wird. Der Gedanke des Familiensports- und wettkampfes, wie er immer verbreiteter ist, kommt natürlich auch zur Geltung.

Doch vor allem: Sport soll Spaß machen!

Station C:

Max-Kade Haus, Schwarzwaldhaus

Kerstin und Tina (und wer immer sonst mitmachen will) werden ein letztes Mal (?) so richtig über die DDR „ausgequetscht“. Vielleicht lernen alle bei der Gelegenheit ein Lied im vogtländischen Dialekt.

Und danach....

Alle kommen im Gasthof zusammen, auch LKTs, wenn sie Lust haben (denn Lernzeit ist vorbei). Wir spielen das „Fischländer Tonnenfest“, was im wahrsten Sinn des Wortes einige süße Überraschungen „abwirft“, wir reisen per Video zu den beliebten Rockkonzerten der Verantaltungsreihe „Rock für den Frieden“ in der DDR, hören und sehen vielleicht auch amerikanische Gäste des jährlich stattfindenden „Festivals des politischen Liedes“, das immer mehr zu einem Songfestival für die Freundschaft zwischen den Völkern geworden ist, und zum Tagesausklang tanzen wir ein bißchen nach DDR-Rockmusik, die in den letzten Minuten ganz „rockig leise“ wird...