Berliner Luftbruecke
Überblick
-MATERIALIEN:
-Rosinen
-Lego-Kits (6-10, mit Aufbauanleitungen)
-Hula Hoops (6 oder so)
-Schleudergeräte (3 Stück—Bauvorschlag: exercise bands mit Böden von Milchflaschen als Ballbehälter daran befestigt)
-leichte Bälle in 3 Farben, jeweils 12 pro Farbe
-EINTRAGSLISTE:
Vorspiel:
Stalin
Amerikaner, Franzose, Brite (jeweils 1)
General Clay (U.S. Armee)
General LeMay (U.S. Luftwaffe)
Gruppenleiter (in Staffjacken):
3 Franzosen
3 Briten
3 Amerikaner
Stationsleiter:
2 Operation Vittles (Papierflieger am Marktplatz)
2 Operation Rosinenbomber (Staffellauf neben dem Volleyballplatz)
2-3 Operation Lauschen (Spionage Training am Matterhorn)
2 Operation Strom (Stromfabrik aufbauen im Cafe Einbeck)
ÜBERBLICK:
-Die KT werden hausweise in 3 Mannschaften (von ungefähr 20) geteilt:
-Frankreich / Franzosen
-Großbritannien / Briten
-die Vereinigten Staaten / Amerikaner
-Ziel vom Spiel ist, so viele „Versorgungspäckchen“ (Bälle von verschiedenen Farben) wie möglich zu sammeln, damit die KT sie im Endspiel auf West-Berlin abwerfen können
-Das Spiel hat 3 Phasen:
-Vorspiel
-Phase 1: Stationen (jeweils ungefähr 10 Minuten)
-Phase 2: Schleuderübung am Fußballplatz (ungefähr 15 Minuten)
-Phase 3: Die Luftbrücke—Abwurf auf West-Berlin! (ungefähr 15 Minuten)
Vorspiel
-LKT stehen als „Westberliner“ im Hintergrund (in der Mitte des Marktplatzes).
-Der Amerikaner, der Brite und der Franzose sitzen am Tisch und besprechen, dass sie eine neue Währung einführen wollen (die D-Mark statt der Reichsmark!). Sie haben große Abbildungen von den beiden Währungen und diskutieren vorm Publikum. Stalin steht nebenan und hört zu—sitzt sich aber nicht zu ihnen. Die drei stimmen ab und wählen die neue Währung; Stalin wird böse, weil er sich vom Gespräch ausgeschlossen fühlt.
-Juni 1948 - Mai 1949: Stalin sperrt den Landweg von Westdeutschland nach West-Berlin—angeblich für „Straßenumbau“. Er ruft die Gruppenleiter (Betreuer in Staffjacken) auf, eine Sperre zu bauen.
-LKT schauen besorgt aus, kriegen langsam Hunger. („Wir haben Hunger“ singen...)
-Wir nehmen ein paar KT aus dem Publikum und versuchen, theatralisch mit Schiff, im Zug, und im Auto durch die Sperre zu kommen—es funktioniert nicht!
-Die LKT / Westberliner haben immer noch Hunger! Sie schreien nach Hilfe & singen „Wir haben Hunger“!
-General Clay (von der Armee) telefoniert mit General LeMay (von der Luftwaffe) und erklärt ihm, dass er die U.S. Luftwaffe zur Hilfe schicken sollte.
-Wir brauchen mehr als nur die Amerikaner—wir brauchen auch die Franzosen und die Briten! Der Erzähler erklärt, dass wir in Mannschaften von Amerikanern, Franzosen, und Briten zusammenarbeiten werden, um Versorgungspäckchen zu sammeln und sie am Ende nach West-Berlin zu schleudern.
PHASE 1: Stationen (mit fester Reihenfolge; jeweils ungefähr 10 Minuten—die Glocke alle 10 Minuten läuten)
Operation Vittles (Flughafen Tempelhof am Marktplatz)
-Geschichtlicher Hintergrund: Der Flughafen Tempelhof war einer der ersten Verkehrsflughäfen Deutschlands und nahm 1923 den Linienverkehr auf. Der Flughafenbetrieb endete mit dem 30. Oktober 2008. 1948 bekam der Flughafen eine neue Bedeutung: Zusammen mit den beiden Flugfeldern Tegel und Gatow diente er während der Blockade West-Berlins dem Transport von Verpflegung und Gütern für Berlin per Flugzeug. Ein großer Teil der Ladung bestand aus Brennstoffen. Die lebensnotwendige Versorgung durch die Berliner Luftbrücke zwischen verschiedenen westdeutschen Städten und Berlin dauerte vom 26. Juni 1948 bis 12. Mai 1949. In Tempelhof starteten und landeten die Flugzeuge zeitweise im 90-Sekundentakt. Der amerikanische Pilot Gail Halvorsen machte das Abwerfen von Süßigkeiten während des Anfluges auf Tempelhof mit Fallschirmen aus Taschentüchern aus den Cockpit-Fenstern populär, was von weiteren Piloten übernommen wurde und den Flugzeugen den legendären Namen Rosinenbomber einbrachte. Für den reibungslosen Betrieb der Luftbrücke wurde die südliche Start- und Landebahn gebaut.
-die KT müssen versuchen, so viele Papierflieger wie möglich zu basteln und durch ein Hula-Hoop zu werfen, bevor die Zeit um ist (ungefähr 10 Minuten)
-die Stationsleiter sollten das Hula-Hoop irgendwie an einen Baum hängen, damit die KT ihre Papierflieger durchwerfen können
-Bei dieser Station geht es nicht darum, „Versorgungspäckchen“ zu gewinnen, sondern um eine „Sonderstelle“ zu kämpfen, die näher an Westberlin (ein Teil des Marktplatzes) liegt. Wenn man diese Station gewinnt, darf man von der Sonderstelle aus seine Versorgungspäckchen abwerfen.
-die Stationsleiter zählen die erfolgreichen Flüge und sagen den KT, dass sie später erfahren werden, welche Gruppe am erfolgreichsten war und wer am Ende von der „Sonderstelle“ ihre Versorgungspäckchen abwerfen darf
-die Stationsleiter sagen die Ergebnisse an, während die KT in Phase 2 am Üben sind
Operation Rosinenbomber (Staffellauf neben dem Volleyballplatz)
-Geschichtlicher Hintergrund: Zum Namen „Rosinenbomber“ (engl. candy bomber oder raisin bomber) kamen die Luftbrückenflugzeuge durch Gail Halvorsen, der Süßigkeiten wie Schokoladentafeln und Kaugummis an selbst gebastelte Taschentuch-Fallschirme band und diese vor der Landung in Tempelhof für die wartenden Kinder abwarf. Als Halvorsens Vorgesetzte durch die Berliner Presse von den Abwürfen erfuhren, zog die Aktion bald weite Kreise und viele seiner Kollegen folgten ihm. Air-Force-Flieger und auch zivile Amerikaner sammelten Süßigkeiten und Kaugummis, um damit die Operation Little Vittles (kleiner Proviant) zu unterstützen.
-Aufbau: die Stationsleiter bauen ein paar Hindernisse und Hürden auf, um den Staffellaufskurs ein bisschen schwieriger zu machen
-die KT werden in Gruppen von etwa 5 geteilt (aber bitte betonen, dass sie noch zusammenarbeiten und NICHT gegeneinander konkurrieren!)
-die KT laufen gleichzeitig 4-5 verschiedene Staffellaufbahnen (das sollte die 2 Luftkorridore der Luftbrücke simulieren)
-die KT ziehen sich der Reihe nach ein Pilotenkostüm an und laufen ihren Teil des Staffellaufs
-am Ende des Staffellaufskurses liegt ein Becher, und die KT müssen versuchen, eine Rosine auf einem Teelöffel zu balancieren und sie zum Becher zu bringen bevor sie zurück rennen und das Kostüm mit dem nächsten „Piloten“ tauschen, damit er seine Rosine zum Becher bringen kann
-die Mannschaft wird dann durch „Versorgungspäckchen“ belohnt:
-10-20 Rosinen im Becher (d.h. insgesamt für alle Gruppen) = 1 Päckchen
-20-30 Rosinen im Becher = 2 Päckchen
-30+ Rosinen im Becher = 3 Päckchen
Operation Lauschen (Spionage Training am Matterhorn)
-Geschichtlicher Hintergrund: Es bestand eine sehr große Angst unter den DDR Politikern, dass die Westberliner als Spionen von der BRD (Westdeutschlan) ausgenutzt werden könnten. Die geographische Lage West-Berlins war für Spionage gegen DDR-Parteiführer besonders günstig. Die BRD führte Spionage über viele Themen des Alltags in der DDR, zum Beispiel: die Versorgung der Bevölkerung (Engpässe, Lücken, Schwachstellen), die Stimmungslage (vor allem bei SED Anlässen und Parteitagen), Demokratie-, Rechts-, Medien-, Preis- und Rentenpolitik.
-die KT werden zu „Spionen“ ausgebildet:
-ein Teil der Gruppe muss eine Aufgabe am Matterhorn erfüllen (genaue
Aufgabe wird von den Stationsleitern bestimmt)
-ein Teil der Gruppe muss eine Lauschübung machen: ein Betreuer steht fern von den KT und führt ein „Gespräch am Telefon“ mit sich selbst (der Inhalt kann auch lustig sein!)—die KT müssen zuhören und so viele Wörter und Zahlen wie möglich erkennen und aufschreiben
- die Mannschaft wird dann durch „Versorgungspäckchen“ belohnt:
die Stationsleiter entscheiden, je nach Leistung, wie viele Päckchen die Gruppe am Ende bekommt (zwischen 1-3)—die meisten Gruppen sollten 2-3 Päckchen bekommen—nur wenn sie ganz schlecht sind, sollten sie nur einen Päckchen bekommen
Operation Strom („Kraftwerk West“ Stromfabrik zusammenbauen im Cafe Einbeck)
-Geschichtlicher Hintergrund: Nach Krieg und Demontagen verfügt West-Berlin nur über geringe Kraftwerkskapazitäten. Der Wiederaufbau des Kraftwerkes West, kurz vor der Blockade beschlossen, wurde energisch vorangetrieben. Fast die ganze Einrichtung des Werkes musste aus Westdeutschland geliefert werden. Über die Luftbrücke wurden insgesamt 1.500 Tonnen Turbinen- und Kesselteile nach Berlin geflogen. Große sperrige Stücke, vor allem die Kesselteile, müssen dennoch für den Lufttransport zerschnitten und auf der Baustelle wieder zusammengeschweißt werden. Nach 20-monatiger Bauzeit, während der zeitweise 2.000 Mann in Tag- und Nachtschichten auf der Baustelle arbeiten, kann am 1. Dezember 1949 Oberbürgermeister Ernst Reuter die ersten Maschinen im wiederaufgebauten Kraftwerk in Betrieb setzen.
-die KT werden in Gruppen von 3-4 geteilt; jede Gruppe bekommt ein Lego-Kit
-die Gruppen müssen versuchen, möglichst schnell ihre Legos richtig zusammenzubauen (mit Hilfe der Anleitung)
-die Gruppen tauschen ihre zusammengebauten Legos untereinander und die nächste Gruppe muss sich das Lego-Spielzeug ganz genau anschauen, sich die Form gut merken, das Spielzeug auseinandernehmen, und dann wieder zusammenbauen (aber dieses mal ohne Anleitung)
-Überblick: jede Gruppe baut ein Lego-Kit auf, tauscht es mit einer anderen Gruppe
-die Mannschaft wird dann durch „Versorgungspäckchen“ belohnt:
-1-2 Kits einigermaßen gut wieder zusammengebaut = 1 Päckchen
-2-5 Kits einigermaßen gut wieder zusammengebaut = 2 Päckchen
-5-10 Kits einigermaßen gut wieder zusammengebaut = 3 Päckchen
PHASE 2: Schleuderübung am Fußballplatz (ungefähr 15 Minuten)
-die Glocke wird geläutet und alle Mannschaften gehen zum Fußballplatz, um ihre Schleudergeräte aufzubauen und Übungen aufzuführen
-wir erklären den Mannschaften, dass sie jetzt eine Gelegenheit haben, Übungen aufzuführen bevor sie ihre Versorgungspäckchen auf Westberlin werfen müssen
-die Mannschaft, die bei Operation Vittles gewonnen hat, wird angesagt und es wird erklärt, dass sie dann von der „Sonderstelle“ am Marktplatz abwerfen darf
-jede Mannschaft bekommt ein Schleuderband und kann dann mit ihren gewonnenen Versorgungspäckchen Abwurfsversuche ausführen—sie versuchen, zu dritt das Band anzuspannen und die Päckchen auf ein Ziel (ein Hula-Hoop) zu werfen
-Betreuer sollten darauf achten (!), dass alle Kinder mindestens einen Abwurfsversuch üben können—es sollten nicht immer die gleichen Kinder sein!
PHASE 3: Die Lüftbrücke—Abwurf auf Westberlin!
-die Mannschaften werden zum Marktplatz geschickt—die Mannschaft, die bei Operation Vittles gewonnen hat wird als erstes dorthin geführt und zur „Sonderstelle“ hingewiesen; die anderen folgen und platzieren sich auf die Treppe neben dem Brunnen
-die LKT/“Westberliner“ stehen am anderen Ende vom Marktplatz und versuchen, verhungert auszuschauen und die abgeworfenen Päckchen mit Hula Hoops zu fangen